Wie ein Truthahn außer Atem
![]() "Best-Of" Jethro Tull: Flöten-Schrat Ian Anderson beim Konzert zum 30jährigen Bandjubiläum in der Rudi-Sedlmeier-Halle |
Bei so einem Best-Of-Programm merkt man erst richtig, was eine Band in ihrer Karriere alles geleistet hat. Im Fall von Jethro Tull eine ganze Menge: Dank Ian Anderson brachte sie der Rockmusik die Flötentöne bei - und Martin Barres Stil, Soli wie Singstimme zu be- greifen, hat ganze Generationen von Gitarristen beeinflußt. Jethro Tull blätterten zum 30jährigen Bandjubiläum in ihrem Fotoalbum und hatten dabei anscheinend genausoviel Spaß wie das Publikum (Sedlmaierhalle, voll). Flöten-Schrat Ian Anderson, dessen Stimme unterdessen wie die eines Truthahns klingt, der außer Atem geraten ist, begann gleich mit drei Klassikern: Dem 69er "Song for Jeffrey", dann "Aqualung" und "Thick As A Brick" - Lieder, die so typisch sind für den intelligenten Mittelalter-Rock, den Jethro Tull erfunden haben und die auch heute noch lebendig klingen. Das steht der Band besser als Andersons komplizierte Tondichtungen der letzten Jahre. Aber diesmal war's ein schöner Oldie-Abend mit qualitätvollem Rock und special-guest Leslie Mandoki. Bei exzellentem Sound und viel Spielfreude auf höchstem technischem Level. Sowas kann Jethro Tull wieder machen. (lux) |