Die keltische Gesellschaft

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Die Keltische Gesellschaft

1. Die Ordnung

Wir wollen nun das eigentliche "Keltentum" betrachten; hierzu sei nochmals angefuehrt, dass
der Begriff sich nicht auf den "Stamm" der Kelten bezieht ( von Celtoi > "Heroen" ), sondern
fuer alle Staemme "Keltischer Kultur" gilt. Die eigentliche Ordnung der Keltischen Gesell-
schaft basiert auf zwei Grundsaetzen, naemlich erstens dem Clansgesetz und zweitens dem Glau-
ben. Das Clansgesetz regelte alle materiellen Angelegenheiten, waehrend alles, was darueber
hinausging, durch die Hueter des Glaubens und der Geschichte behandelt, geprueft und ent-
schieden wurde, den Druiden, weissen Frauen und Barden. Man kann also von einem sehr fest
gefuegten System sprechen, das sich in einer Art horizontaler Hierarchie manifestierte: Durch
den Glauben bestimmt, wurde jeder Einzelne als Teil eines Ganzen betrachtet, er nahm also
den Platz ein, der nach seiner Bestimmung und nach seinen Faehigkeiten fuer ihn vorgesehen
war. Herkunft oder Geschlecht blieb dabei unberuecksichtigt, der Rahmen der Natur zaehlte.
Als Beispiel dazu kann man die staatliche Organisation anfuehren: Viele Clans bestimmten zum
besseren Schutz einen Clansfuehrer, diese waehlten wiederum einen Clanslord fuer einen Land-
strich und die Versammlung der Clanslords eines Landes bestimmten nun den Landeskoenig.
Diese bestimmten einen Hochkoenig. Dieser konnte, ebenso wie die "Unter-"Koenige, Lords und
Fuehrer, jederzeit wieder abgewaehlt werden. Die Abstammung war eben auch hier unwichtig,
die Einzelperson zaehlte. Der Grundgedanke dieser Ordnung war also der, daß der, der sich,
im Rahmen seiner Natur, als Einzelperson individualisiert, damit dem Kollektiv dient, da er
das tut, wofuer er bestimmt ist. Clansmaenner und -frauen dachten nie in Begriffen wie
"Gesellschaft", "Stand" oder "Klasse", jeder dachte "nur an sich", im Rahmen einer vom Natur-
begriff gepraegten Gedankenwelt, und stand damit an seiner Stelle in der Gesamtheit aller
ebenso denkenden.

2. Die Keltische Frau

Einen sehr wichtigen Punkt stellt die Stellung der Frau, bzw. des Weiblichen innerhalb der
Keltischen Gesellschaft da. Die Indoeuropaeische Grundstruktur, das gleichwertige Nebenei-
nander einer weiblichen Erdgottheit und einer maennlichen des Himmels, blieb auch bei den
Kelten erhalten. Mit Besiedelung und Landwirtschaft gewann die Leben hervorbringende Mutter
Erde im Alltag des Kelten jedoch so stark an Gewicht, daß aus heutiger (patriarchalischer)
Sicht die Keltische Gesellschaft als matriarchalische gedeutet wird. Somit genoß die
Keltische Frau zwar eine passive, aber auch hoehere Stellung als der Mann. Worte wie Emanzi-
pation oder Gleichberechtigung war dem Clansmenschen zwar fremd, da sie ja schon aus ihrem
Glauben und ihrer Lebensphilosophie heraus alle gleichwertig waren, doch anders als der Mann
konnte die Frau neues Leben hervorbringen, was ihr eben jene besondere Stellung innerhalb des
Clans gab. So waren sie oft Koeniginnen oder Kriegerinnen oder schlugen mit Zauberei und
grosser Weisheit alle in ihren Bann.

©1995 Bran Myrddinn - dieser Text darf frei verteilt und kopiert werden, darf jedoch
nicht veraendert werden. Bei Zitaten ist als Quelle zu nennen: aus "Die Celten", Bran
Myrddinn 1995. Mit Quellenangabe darf soviel zitiert werden, wie gewuenscht

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Letztes Update: 1 Dezember 97

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