Die Rituale der Druiden

Grundlagen

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Der Grundaufbau eines Rituales:

1. Die Reinigung
2. Das Entzuenden des Feuers
3. Das Ziehen des Kreises
4. Die Anrufung der Goetter
5. Musik und Gesang
6. Sagen und Texte zum Fest
7. Die Opferungen
8. Dank an die Goetter und Verabschiedung
9. Das Oeffnen des Kreises

1. Die Reinigung

Davon hat jeder seine eigene Auffassung. In meinem Fall bevorzuge ich eine stille Meditation.

2. Das Entzuenden des Feuers

Das ist hier ein eigenes kleines Ritual mit einer Kurzanrufung Taranis zum Schutz der Feuers.

3. Das Ziehen des Kreises

Hier sind das Kreisziehen, die Anrufung der Himmelsrichtungen und der Elemente ein einziger, homogener Vorgang. Begonnen wird im Osten und geendet im Norden. Zu jeder Himmelsrichtung gehoert ein Element, als da waeren:
Der Osten und die Luft
Der Sueden und das Feuer
Der Westen und das Wasser
Der Norden und die Erde
Gezogen wird der Kreis mit dem Schwert. Wir keines hat, kann einen langen Dolch nehmen oder wer den nicht hat eben einen Stab.

4. Die Anrufung der Goetter

Das haengt vom Anlass des Rituales ab. Ein gutes Beispiel sind Ahnen- und Bestattungsrituale oder das Totenfest Samhain. Zu diesen Anlaessen gehoeren auf jedenfall der Ahnengott Sucellos und die Totengoettin Herecura, daneben Taranis als Gott der Unterwelt, Nantosvelta, die die Wohnstaetten der Toten schuetzt und Sirona, die Goettin der Nacht und der Wiedergeburt.

5. Musik und Gesang

Auch das muss man vor dem Ritual zum Anlass passend auswaehlen. Manchmal fallen einem die Sachen schon vom Titel her geradezu in den Schoss, so wie unser Sonnwendlied beim Ritual des Muenchner Stammtisches, das nur je nach Jahreszeit der Aenderung zweier Zeilen bedarf. Manchmal muss man etwas laenger suchen. Generell gilt als Faustregel, das zu Winterritualen eher langsame, schwere Gesaenge, zu Sommerritualen eher etwas schnellere, froehlichere Lieder passen. Was die Musik angeht, so sind Trommeln als Begleitung des Gesanges immer von Nutzen. Im Idealfall hat man eine Bodhran - eine keltische Rahmentrommel zur Hand. Falls nicht, dann ist Improvisation gefragt. An sonstigen Instrumenten passen zu Ritualen am Besten Floete und keltische Harfe. Ein Dudelsack ist zwar auch keltisch, aber laut und daher genau das Richtige, um Polizei und Feuerwehr zu zeigen, wo man sein Ritualfeuer entzuendet hat. Den Gesetzen nach stehen Rituale zwar als Gottesdienste unter Naturschutz. Trotzdem erfaehrt man in dem Fall rasch, wie ernst es der Staat damit meint. Wichtig ! Bei Naesse laesst man es besser beim Gesang. Die Instrumente sind teuer und verziehen sich dann sofort.

6. Sagen und Texte zum Fest

Nochmal ein Punkt eigener Kreativitaet. Mitunter gibt es Sagen zum Fest, wie den Rigani- Mythos zur Wintersonnenwende. Da mag nun einer drum streiten, ob das gefeiert wurde oder nicht. Feststehend ist hier, das Festdaten, Inhalte und Himmelsereignis zusammenpassen. Wie auch immer, lasset alle streiten und euerer Kreativitaet freien Lauf. Keine Religion ist so lebendig und sich staendig veraendernd, wie die keltische. Somit braucht niemand zwingend nach Traditionellem zu graben. Mitunter fallen einem die Texte einfach so ein, mitten im Ritual. Tut euch da wirklich keinen Zwang an und behaltet im Hinterkopf, das eines Druiden Macht im Wort liegt ueber das Ogmios stetig wacht. Also, keine Panik !

7. Die Opferungen

Die Opferungen sind derer meist vier - eines fuer jedes Element, als da waeren:
Das Streuopfer an die Erde
Dazu nimmt man z.B. Blumen oder Kraeuter, verstreut sie auf der Erde oder vergraebt sie.
Das Trankopfer an das Wasser
Den vorbereiteten Kraeuterwein giesst man entweder in ein wirklich grosses Trinkhorn oder zur Not in einen zweiten Kelch. Der erste Schluck des Weines wird auf die Erde gegossen. Er gehoert den Goettern. Danach trinken alle Anwesenden vom Wein. Schliesslich wird der Rest wieder auf die Erde gegossen. Tip ! Falls man das Ritual zuhause in der Wohnung feiert, dann freut sich natuerlich der Teppich ueber den Weinguss. Also nimmt man einen weiteren Kelche, eine Schale oder einen Krug, giesst den Wein fuer die Goetter dort hinein und traegt den Krug spaeter in den Garten. Das Rauchopfer an die Luft
Zum Fest passend wird eine Raeuchermischung vorbereitet und auf Kohle geraeuchert.
Das Brandopfer an das Feuer
Hierfuer wird das von der Raeucherung uebrige Rauchwerk ins Feuer geschuettet und verbrannt.

8. Dank an die Goetter und Verabschiedung

Zum Ende des Rituales dankt man jeder gerufenen Gottheit fuer ihre Anwesenheit und verabschiedet die Goetter bis zur naechsten Feier. Zusaetzlich kann man, wenn man mag, das Ritual mit einem Schlussgebet oder einem passenden Lied beenden.

9. Das Oeffnen des Kreises

Eine Geschmacksfrage ! Manche gehen den Kreis mit Schwert oder Stab nochmal nach, ich oeffne ihn einfach mit einer Handbewegung.

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Letztes Update: 3 Februar 98

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