Maggys Celtic Page - Die Christianisierung Europas

Die Christianisierung

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Oberbiberg
Die Keltenschanze von Oberbiberg.
Am Standort des Umgangstempels wurde auf dem Wall eine Kirche errichtet.

Der gekreuzigte Gott erobert Europa

Im Jahr 0 unserer Zeitrechnung wird den Juden in Palaestina der Mann geboren, den seine
Glaeubigen den Sohn Gottes nennen, Jesus. Etwa 30 Jahre spaeter stirbt er als Aufruehrer
am Kreuz. Fuer seine Anhaenger, die Christen, beginnt mit seinem Tod ein Kreuzzug durch
Europa, wie er bis heute ohne vergleichbares Pendant geblieben ist.

Breiten sich die Christen zu Beginn durch Ueberzeugungskraft aus und unter der stetigen
Bedrohung durch Christenverfolgungen besondrs unter den roemischen Kaisern, so gewinnen
sie jene Kaiser alsbald fuer ihre Glaubensideale. Im Wahn der Vorstellung, der Gott des
Christentums sei der alleinige Weg des Menschen zur Erloesung, beginnen ihre Priester
unter dem Schutz der Roemer die Missionierung der Andersglaeubigen mit Schwert und Feuer.

Wanderpriester ziehen durch die Laender der Kelten und Germanen. Sie predigen den, wie
sie sie nennen, Heiden das Christentum. Um ihre Lehre durchzusetzen, verwuesten sie die
heiligen Haine, brennen die Tempel nieder und faellen die heiligen Baeume. Wer gegen den
Willen der Priester weiterhin den Goettern huldigt, der wird vielerorts zu deren Mord-
opfer. Der neue Glaube duldet keine anderen Goetter.

Waerend die Kelten des Festlandes der christlichen Mordbrennerei zum Opfer fallen, ver-
wenden die Priester zur Missionierung der Inselkelten andere Mittel. Man kommt in Frieden
die keltische Gastfreundschaft nutzend. Die gutglaeubigen Inselkelten sehen den Christen-
gott als eine Weiterentwicklung ihrer Goetter. Die druidische Kaste der Filid hilft den
christlichen Missionaren sogar bei der Verbreitung der Lehre.

Die Christen jedoch nutzen die Gastfreundschaft der Kelten schamlos aus, entweihen auch
hier keltische Heiligtuemmer mit dem Argument, der Christengott habe den Heidengott be-
siegt und fuehren einen Grabenkrieg gegen die alte Religion und ihre ranghohen Druiden,
die Ollam.

In ganz Europe wachsen christliche Kirchen aus den heiligen Hainen und auf den Standorten
der alten Heiligtuemer. Manche dieser Heiligtuemer werden durch die Missionare sogar ein-
fach uebernommen. Beispiel dafuer ist in England der sprechende Stein, der den Namen des
Koenigs bekanntgibt. In einer Seitenkapelle der Westminster Abbey erhielt er seinen Platz
unter einem Thronsessel und war fortan christliches Heiligtum. Aehnlich anektiert wurden
die keltischen Hainfeste. So existiert heutzutage nur noch ein einziges keltisches Fest
ohne christliche Entsprechung: Beltane.

War das Christentum erst einmal etabliert, so saeten die Priester gewissenlos den Hass
unter den Bekehrten gegen die noch heidnischen Stammesbrueder. Im Gegensatz zum lebens-
bejahenden keltischen Glaube, predigte das Christentum eine lebensverachtende Existenz
in Armut, Demut und Unterwuerfigkeit. Dadurch war es fuer die roemischen Besatzer und
fuer die ihnen nachfolgenden Herrscher ein adaequates Mittel zur Ausbeutung des ihnen
unterstehenden Volkes. Alles Leid war nun gottgewollt und alle Lebensfreude war Suende.

Am Schlimmsten beeinflusste der neue Glaube die gesellschaftliche Stellung der Frau. War
sie im keltischen Glaube noch dem Mann gleichgestellt und bekleidete sie noch Aemter und
Wuerden, so wurde sie unter den Christen zum Sinnbild der Erbsuende. Sie war dem Mann un-
terstellt, hatte zu dienen und zu gehorchen. Eine Wertevorstellung, die auch heute noch
ihre gesellschaftliche Stellung in christlichen Laendern bestimmt. Immerwieder wurde in
den kommenden 2. Jahrtausenden die Frau Opfer des christlichen Hasses. Im Mittelalter oft
als Hexe verbrannt, ist sie noch im 20. Jahrhundert haeufig das Opfer maennlicher Gering-
schaetzung und Gewalt.

2000 Jahre Christentum haben der Gesellschaft keinen Fortschritt gebracht, im Gegenteil.
Die einmal bis zu den Griechen und Chinesen hin bekannte und bewunderte Philosophie der
Kelten versank in kaum fassbarer geistiger Rueckstaendigkeit. Der lebensfeindliche Blut-
und Opferkult der Christenpriester predigte den Menschen Armut und Leid als goettliche
Pruefung, von der sie erst der Tod erloese. Geblieben ist ein Glaube von kaum fassbarer
Kaelte und Unmenschlichkeit, dessen Lehrbuch, die Bibel, erfuellt ist von Hass, Gewalt
und Voelkermord. Verloren ist die Waerme und Menschlichkeit der alten Goetter, mit denen
sich der Glaeubige noch idendifizieren konnte. Da wo sie den Menschen nahestanden hat das
Christentum nur eines hinterlassen: Leere.

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Letztes Update: 11 Dezember 97

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